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Sonntag, 9. September 2018

Das Taschentuch in der Faust


Als Kleinkind habe ich sehr schnell Laufen gelernt. Allerdings benötigte ich dafür ein Taschentuch, fest mit meiner Faust umklammert.
Ohne Taschentuch fiel ich grundsätzlich auf den Boden.
Als Jugendlicher war es mir immer unangenehm, wenn meine Eltern diese Geschichte erzählten. Mit zunehmenden Alter kann ich immer mehr darüber schmunzeln.
Brauchen wir nicht auch als Erwachsene ein Taschentuch in der Hand?
Als Metapher für all die Dinge die uns antreiben oder das Gefühl von Sicherheit geben?
Das Vertrauen oder die Liebe eines Menschen? Die vermeintliche Kontrolle über unser Leben?
Was aber geschieht, wenn das Taschentuch verlieren? Fallen wir dann auch hin? Geben wir die Hoffnung auf ein neues Taschentuch auf? Verschwenden wir zu viel Zeit auf der Suche nach einem neuen Tuch?

Meiner Ansicht ist es gut sich an einem Taschentuch festzuhalten, aber nicht zu verkrampft, und in dem Wissen, dass wir dieses jederzeit verlieren können. Sollten wir hinfallen, ist es wichtig wieder aufzustehen und weiterzugehen. Es findet sich dann schon wieder ein neues Taschentuch. 😊


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