Namaste
Häufig idealisieren wir Lebensweisen, die wir von der Ferne betrachten und bewundern. Andere Kulturen gehen scheinbar anders und besser mit Problemen und Stress um, oder lassen diese gar nicht erst entstehen.
Wir begeben uns auf die Suche nach Sinn und Kontemplation und reisen eventuell an ferne Orte, in der Hoffnung inspiriert zu werden.
Indien ist so ein Beispiel. Häufig wird Spiritualität, Meditation und der Genuss von Tee in entspannter Atmosphäre mit diesem Land in Verbindung gebracht.
Dies mag für einen Teil der indischen Gesellschaft zutreffen. Wie groß dessen Anteil ist, kann ich nicht beurteilen.
Meine Beobachtungen/Erfahrungen sehen eher nüchtern aus. Meine Bekannten zählen zu der gehobenen Mittelschicht in Indien. Der Druck „Ziele“ zu erreichen, sei es schulisch oder beruflich, ist immens. Lernen, Arbeiten, berufliche Kariere sowie gesellschaftliche Anerkennung stehen im Focus.
Raum für Meditation und spirituelle Erleuchtung habe ich da nicht erkannt.
Auf der anderen Seite sind da die Tagelöhner. Sie leben in provisorischen Holzhütten mit Dächern aus Plastiktüten. Diese Hütten stehen häufig neben den im Bau befindlichen Luxushäusern der Oberschicht. Morgens bei fünf Grad können dann die Arbeiter beobachtet werden, wie sie sich mit kalten Wasser waschen um sich auf den zwölfstündigen Arbeitstag vorzubereiten. Ihre (schulpflichtigen) Kinder spielen den ganzen Tag im Matsch der Baustellen, während die gleichaltrigen Kinder der Mittelschicht in ihrem Schuluniformen auf den Schulbus warten.
Abends sitzen dann die Arbeiterfamilien beim Lagerfeuer in den Rohbauten zusammen.
Für Meditation und spirituelle Suche ist auch dort kein Platz. Die wirtschaftlichen Zwänge und Arbeitszeiten lassen keinen Raum, das Leben zu hinterfragen. Die Familie muss ernährt werden.
Das Kastensystem trägt dazu bei, dass sich an diesen Umständen in naher Zukunft nichts ändern wird.
Der Leistungsdruck in der Mittel - und Oberschicht führt wiederum dazu, dass die Angst vor dem Scheitern gerade bei jungen Menschen wächst. Für diese Klientel steht ein wachsender Markt an Gurus und Heilbringern zu Verfügung. Natürlich gegen entsprechende Bezahlung.
Klingt unromantisch, ist mir bewusst. Vielleicht sollten wir hier bei uns in D von der teilweise verklärenden Idealisierung verabschieden, und lieber Organisationen in fernen Ländern (zusätzlich) zur Kenntnis nehmen und unterstützen, die in ihrem jeweiligen Land die Umstände verbessern wollen.
Für Indien habe ich zwei Empfehlungen:
https://www.samphiafoundation.org/
http://naturewildlife.org/
Häufig idealisieren wir Lebensweisen, die wir von der Ferne betrachten und bewundern. Andere Kulturen gehen scheinbar anders und besser mit Problemen und Stress um, oder lassen diese gar nicht erst entstehen.
Wir begeben uns auf die Suche nach Sinn und Kontemplation und reisen eventuell an ferne Orte, in der Hoffnung inspiriert zu werden.
Indien ist so ein Beispiel. Häufig wird Spiritualität, Meditation und der Genuss von Tee in entspannter Atmosphäre mit diesem Land in Verbindung gebracht.
Dies mag für einen Teil der indischen Gesellschaft zutreffen. Wie groß dessen Anteil ist, kann ich nicht beurteilen.
Meine Beobachtungen/Erfahrungen sehen eher nüchtern aus. Meine Bekannten zählen zu der gehobenen Mittelschicht in Indien. Der Druck „Ziele“ zu erreichen, sei es schulisch oder beruflich, ist immens. Lernen, Arbeiten, berufliche Kariere sowie gesellschaftliche Anerkennung stehen im Focus.
Raum für Meditation und spirituelle Erleuchtung habe ich da nicht erkannt.
Auf der anderen Seite sind da die Tagelöhner. Sie leben in provisorischen Holzhütten mit Dächern aus Plastiktüten. Diese Hütten stehen häufig neben den im Bau befindlichen Luxushäusern der Oberschicht. Morgens bei fünf Grad können dann die Arbeiter beobachtet werden, wie sie sich mit kalten Wasser waschen um sich auf den zwölfstündigen Arbeitstag vorzubereiten. Ihre (schulpflichtigen) Kinder spielen den ganzen Tag im Matsch der Baustellen, während die gleichaltrigen Kinder der Mittelschicht in ihrem Schuluniformen auf den Schulbus warten.
Abends sitzen dann die Arbeiterfamilien beim Lagerfeuer in den Rohbauten zusammen.
Für Meditation und spirituelle Suche ist auch dort kein Platz. Die wirtschaftlichen Zwänge und Arbeitszeiten lassen keinen Raum, das Leben zu hinterfragen. Die Familie muss ernährt werden.
Das Kastensystem trägt dazu bei, dass sich an diesen Umständen in naher Zukunft nichts ändern wird.
Der Leistungsdruck in der Mittel - und Oberschicht führt wiederum dazu, dass die Angst vor dem Scheitern gerade bei jungen Menschen wächst. Für diese Klientel steht ein wachsender Markt an Gurus und Heilbringern zu Verfügung. Natürlich gegen entsprechende Bezahlung.
Klingt unromantisch, ist mir bewusst. Vielleicht sollten wir hier bei uns in D von der teilweise verklärenden Idealisierung verabschieden, und lieber Organisationen in fernen Ländern (zusätzlich) zur Kenntnis nehmen und unterstützen, die in ihrem jeweiligen Land die Umstände verbessern wollen.
Für Indien habe ich zwei Empfehlungen:
https://www.samphiafoundation.org/
http://naturewildlife.org/
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