Unter
dem Suchbegriff
„Freiheit“ listet
Google ca.
60 Millionen Ergebnisse auf.
Das
Interesse an diesem Wort scheint
groß.
Auch die
Kunst in
all ihren Formen
beschäftigt
sich
mit
der Sehnsucht danach, sich frei zu fühlen, oder es
zu sein.
In
den 1980ger Jahren war das Bild der Freiheit relativ simpel und klar.
Der Westen war „frei“, insbesondere die USA. Der „Ostblock“
hingegen war das Sinnbild für Unterdrückung und Unfreiheit.
Mit
dem Zusammenbruch der UdSSR begann die
Entwicklung weg von dem
Begriff
der freien Gesellschaft eines
Landes oder Systems,
hin zur individuellen Freiheit des
Einzelnen.
Im
Laufe der letzten Jahre haben wir angewöhnt,
unsere Stärken und Schwächen als „persönliche Freiheit“
auszuleben.
Vegane
Ernährung, tägliches Grillen von Fleisch, überflüssige
Fahrten mit
dem
getunten
Auto oder Motorrad, oder mit dem Rad zur Arbeit. Es
gibt viele Facetten.
Jedes
Individuum definiert
den Begriff der Freiheit nun für sich selbst. Einschränkungen
werden jetzt immer weniger akzeptiert. Im Gegenteil, es wird erwartet
dass das Gegenüber einsieht, dass seine Vorstellung von Freiheit
falsch ist.
„Fridays
for future“ wird
daher
von
vielen als Bedrohung empfunden.
Der
Verzicht, bzw. die Reduzierung von Konsum, gilt
als Angriff auf die persönliche Freiheit. Die
Kritik an den jeweiligen
Anderen
ist
dabei teilweise
unsachlich und destruktiv.
Im
Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erleben wir die gleiche Debatte,
nur auf einem anderen Themengebiet. Fakten
werden mit Thesen vermischt, und so interpretiert, dass der eigene
Freiheitswunsch im besten Licht dar
steht.
Die
Maskenpflicht ist ein
Beispiel. Die Freiheit ohne Maske shoppen zu gehen, scheint einigen
Menschen wichtiger, als Rücksichtnahme auf Risikogruppen.
Das
Ausleben von
individuellen
Spaß schränkt Andere ein.
In
einer freien Gesellschaft sind jedoch auch Regeln und Pflichten
erforderlich, da es leider nicht ausreicht auf Empathie und Verstand
des
Einzelnen
zu hoffen.
Dies
schien in der Vergangenheit besser
zu
funktionieren. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass
Impfgegner vor 20
Jahren
„Hygienedemos“ abhielten oder das
bei
Einführung der Gurtpflicht „Mahnwachen“ abgehalten wurden.
Mag
es an den sozialen Medien liegen, oder an der schnelllebigen Zeit,
die uns im Arbeits- oder Privatleben (über)fordert, die derzeitige
Entwicklung halte ich für problematisch.
Gesellschaftliches
Zusammenleben kann nur funktionieren, wenn das einzelne Individuum
akzeptiert, dass es seine Vorstellung von Freiheit nicht zu 100 %
ausleben kann. Nutzen
wir
unsere individuelle Freiheit also lieber dafür, um über den
Freiheitsbegriff Anderer nachzudenken, und ihn bestenfalls zu
akzeptieren.
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