Viel Erfolg!
Diese Floskel ist weit verbreitet. Die Sehnsucht nach materiellem oder gesellschaftlichen Erfolg. Nach Anerkennung der Leistung. Und das bitte so schnell und viel wie möglich.
Im
Laufe der Jahre bin ich dazu übergegangen,
meinen
Mitmenschen
„gutes Gelingen“ zu wünschen. Erfolg
liegt nach meiner Ansicht im Auge des Betrachters.
Wenn ich an einem Kochwettbewerb teilnehme und mir gelingt, nach diversen Anläufen in der Vorbereitung, meine Idee von einem Soufflee, bin ich dann erfolglos, wenn jemand anderes mit einem veganen Curry den Wettbewerb gewinnt?
Nein. Nur weil ich nicht gewinne, bin ich nicht erfolglos. Mein Vorhaben, meine Idee ist gelungen. Das mag die Sichtweise eines Außenseiters sein, gerade in Zeiten der Erfolgsoptimierung.
Allerdings sehe ich in dem Streben nach dem schnellen Erfolg (Glück) auch eine Ursache für die Unzufriedenheit, die sich quer durch alle Gesellschaftsschichten zeigt.
Es stimmt, die Corona-Pandemie hat Einiges aus dem Gleichgewicht gebracht. Gerade für Menschen, die beruflich mit Anderen arbeiten, und deren Erfolg sich in finanzieller Hinsicht an den Ergebnissen ihrer Arbeit misst, war es ein hartes Jahr.
Nur, wurden diese Leistungen vor der Pandemie bereits ausreichend gewürdigt?
Wir stehen an der Schwelle von gewaltigen Umbrüchen in der Gesellschaft, wahr-scheinlich sind wir schon mittendrin. Sei es ökonomisch, ökologisch oder politisch.
Und in einer ungeduldigen Welt, die ihren Wert über Quote, Likes, Index und Umfrageergebnis definiert, wird die Sehnsucht nach dem schnellen Erfolg noch größer werden. Ob es uns als Gesellschaft gelingen wird, harmonischer, entspannter und freundlicher mit den Herausforderungen in der Zukunft fertig zu werden, bleibt abzuwarten.
In diesem Sinne wünsche ich „gutes Gelingen“ für das neue Jahr.
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