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Sonntag, 7. November 2021

Von ABBA zur Metaebene

Die letzten Tage war aus medialer Sicht sehr interessant.

ABBA meldeten sich zurück, und verzückten ihre Fans im Rentenalter. Diese hatten dann Gelegenheit, sich zu der Musik ihre Idole aus den 1970ern einen Tag lang auszutoben, um sich dann wie in den 1980ern auf dem Sofa bei „Wetten dass“ mit Thomas Gottschalk zu erholen.

Die Musiker:innen von ABBA stellen sich ihrem Alter, und werden mit Avataren ihre Tour bestreiten. 

Thomas Gottschalk lehnt sein Alter in der echten Welt ab. Es sei denn, er kann bei „BILD TV“ das Narrativ des alten weißen Mannes bedienen.
Könnte sein, dass er schon seinen 30jährigen Avatar im Metaverse des Marc Zuckerberg auserkoren hat. Hippe Sneaker wird es da ja schon virtuell geben (Link).
Allerdings gehört der Berufs jugendliche Gottschalk gar nicht zur Zielgruppe des Zuckerbergschen Metaverse (Link) Und es könnte funktionieren, die Indoktrinierung durch die Konsumgesellschaft in der virtuellen Welt.
Eine Welt frei von Rassismus, Gender-Gap, Antisemitismus, sozialen oder ökologischen Problemen. Alle sind nice, alle sind gleich, gleichgeschaltete Konsument:innen, deren einziges Problem es ist, sich für die richtigen Schuhe zu entscheiden.
Für die Senioren gibt es dann Avatar-Konzerte im Netz, und sonntags trifft sich die Famile virtuell zu Kaffe und Kuchen.


In der echten Welt scheitern wir an den Herausforderungen der Umwelt- und Sozialpolitik, genauso wie in der Bildungs- und Integrationspolitik.
Wer möchte da nicht Realitätsflucht begehen? Das ist verständlich, und in einem gewissen Maß auch völlig in Ordnung.

Wenn wir jedoch die Verweildauern im Netz (Link) anschauen, könnte aus einer Realitätsflucht eine Realitätsverweigerung werden.
Die gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahre in den oben erwähnten benötigen ein waches Gehirn im Hier und Jetzt, und nicht einen abgeschalteten Brägen in der virtuellen Welt.

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